Am Montag, den 16. Mai 2022 veranstaltete das Insitut für Europäische Gesundheitspolitik und Sozialrecht eine wissenschaftliche Tagung zum Thema „Die Zukunft des Krankenhauses: Flächendeckende und sektorenübergreifende Gesundheitsversorgung“.
Die Gewährleistung einer bedarfsgerechten und leistungsfähigen Krankenhausversorgung gehört zu den Kernaufgaben des deutschen Sozialstaates. Krankenhausplanung muss sowohl dem Anspruch einer flächendeckenden Versorgung gerecht werden als auch Überkapazitäten abbauen. Während es in Ballungsgebieten oft zu viele Krankenhäuser gibt, steht in ländlichen, dünn besiedelten Gebieten die ärztliche Versorgung vor großen Problemen: Für Hausarztpraxen finden sich keine Nachfolger, und manche Krankenhäuser können Qualitätsanforderungen wie Mindestmengenerfordernisse nicht erfüllen. Wo Krankenhäuser schließen, müssen Patienten lange Wege zurücklegen und sinken Versorgungssicherheit und -qualität. Wie sieht also die Zukunft des Krankenhauses aus? Ist eine Reduktion der Krankenhausstandorte – wie sie 2016 Wissenschaftler der Leopoldina forderten – die richtige Lösung? Wie kann eine qualitativ hochwertige, aber gleichzeitig wohnortnahe Versorgung gewährleistet werden? Sind die Ambulantisierung bestimmter Leistungen, intersektorale Gesundheitszentren oder die im Koalitionsvertrag erwähnten „Gesundheitsregionen“ die richtige Antwort? Welche Finanzierungsfragen stellten sich in diesem Zusammenhang? Die ineges-Tagung am 16.05.2022 diskutierte adäquate Problembeschreibungen und neue Lösungswege.