Am 23.03.2012 veranstaltete das Institut für Europäische Gesundheitspolitik und Sozialrecht an der Universität Frankfurt die Tagung:
„Reform der Pflegeversicherung – praktische und rechtliche Herausforderung“
Mit den Eckpunkten zur Pflegereform hat die Bundesregierung im November 2011 eine Reform der Pflegeversicherung angekündigt, mit der nach Aussage des Bundesgesundheitsministers zwar „nicht alle Probleme für die nächsten 30 Jahre gelöst sein werden“, aber der richtige Einstieg in diesen Prozess geschafft werden soll.
Der Anstieg der Zahl pflegebedürftiger Menschen und insbesondere demenzkranker Menschen fordert grundlegende Änderungen. Nicht nur die Leistungsvoraussetzungen müssen verändert werden – mit der Neudefinition der leistungsbegründenden Pflegebedürftigkeit ist damit ein wichtiges und streitiges Thema angesprochen. Auch bei der Leistungserbringung besteht Reformbedarf – Beispiele hierfür sind die spezifische Unterstützung Demenzkranker nicht allein durch die Pflegeversicherung, sondern auch durch weitere Akteure, eine stärkere Fokussierung der unterschiedlichen individuellen Bedürfnisse, aus der umgekehrt auch wieder neue Beratungsbedarfe entstehen, und eine sinnvolle Form der Qualitätssicherung, die alle Beteiligten zielführend umsetzen können. Schließlich steht die Pflegeversicherung vor finanziellen Herausforderungen – geplant ist daher ein Einstieg in eine private Zusatzversicherung.
Noch steht der Gesetzgebungsprozess am Anfang. Daher lohnt eine Diskussion, welche Reformbedarfe erfüllt werden können, wie dies erfolgen soll, ob richtige Weichenstellungen vorgenommen werden oder auch ob ein ganz anderes Sicherungsmodell gefunden werden muss.
Tagungsmaterialien
Prof. Dr. Astrid Wallrabenstein
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Stand der Pflegereform 2012
Dr. h. c. Jürgen Gohde
Kuratorium Deutsche Altershilfe
Der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff: Wie, warum und wann?
Dr. Irene Vorholz
Deutscher Landkreistag
Unterstützung und Hilfe für demenzkranke Menschen: Wie zu leisten und wo zu regeln?
Dr. Torsten Schaumberg
Rechtsanwalt
Individualisierung und Pflegeberatung
Dr. Florian Reuther
PKV
Ziel und Struktur einer geförderten Privat-Pflegezusatzversicherung
Oliver Blatt
VdeK
Qualitätssicherung der Qualitätssicherung: Evaluierung der Instrumente des Pflegeweiterentwicklungsgesetzes
Werner Hesse
Der Paritätische
Strukturreform als Alternative?
Prof. Dr. Hermann Plagemann
Rechtsanwalt
Schlussworte und Ende der Tagung